Nationalpark Hohe Tauern
In den Hohen Tauern liegt eine der letzten großflächigen Naturlandschaften Österreichs. Dieses alpine Urland zählt zu den vielen Besonderheiten Tirols. In den siebziger Jahren trafen die
Bundesländer Kärnten, Tirol und Salzburg die Vereinbarung, diese Gebiet der Hohen Tauern unter Schutz zu stellen. Mit 1.786 Quadratkilometern sind die Hohen Tauern heute der größte Nationalpark
Mitteleuropas. In 29 Nationalparkgemeinden leben etwa 60.000 Menschen.
246 Gletscher mit einem Gesamtausmaß von 170 Quadratkilometern werden durch den Nationalpark erfasst. Die Hohen Tauern sind uralter Kulturraum, Almen und Bergmähder bilden die alpine
Kulturlandschaft schlechthin. Eine intakte, von Bergbauern gepflegte Kulturlandschaft ist überhaupt erst Voraussetzung für den Fremdenverkehr in den Gebirgstälern der Nationalparkregion.
Der wirtschaftlichen wie kulturellen Beratung und Förderung der bergbäuerlichen Bevölkerung kommt daher ein entscheidendes Gewicht zu. Auf die Erhaltung und Pflege der Wohn- und
Wirtschaftsgebäude auf den Almen, der Holzzäune und Steinwälle, der Brunnentröge und Quellfassungen, der seit altersher benutzten Viehtriebwege, Hirtensteige, Saumpfade, Almkapellen, Marterln und
Wegkreuze wird großen Wert gelegt. Zahlreiche Initiativen, z.B. heimatkundliche Vereine (beispielsweise Medaria in Matrei in Osttirol) oder Einzelpersonen arbeiten für ein lebendiges Kultur- und
Wirtschaftsleben. Der Tiroler Anteil beträgt 610 Quadratkilometer, davon gehören etwa 350 zur Kern- und 260 zur Außenzone.
In der Kernzone befindet sich eine Urlandschaft mit unberührter Natur, z.B. Gipfel, Gletscher. Hier sind Eingriffe jedweder Art strengstens untersagt. In der Außenzone sind Eingriffe in die Natur
nur bedingt erlaubt. Z.B. Almwirtschaft, seit Jahrhunderten durch menschliche Nutzung geprägte Almlandschaft.